Immer wieder erheben christdemokratische Politiker in Zeiten des Sommerlochs Forderungen nach einem Ausbau der Elbe und verkennen dabei alle Realitäten. In diese Kategorie gehört offensichtlich auch die Lüchower CDU-Abgeordnete. Dabei müssen jetzt –anders als in früheren Jahren - die Sportboot- und Ausflugsschifffahrt als Begründung herhalten. Die Argumentation ist dabei völlig abwegig.

Selbst ein Ausbau der sogenannten Reststrecke wird nicht dazu führen, dass es eine ganzjährige Schiffbarkeit auf der Elbe geben wird. „Angesichts des Klimawandels gehen alle Prognosen (und Erfahrungswerte) davon aus, dass die Elbe in ihrem gesamten Verlauf – also auch in Lüchow-Dannenberg - mehr Niedrigwasserphasen haben wird, “ stellt der Vorsitzende K.-P. Dehde fest. „Gleichzeitig müssen auch Hochwasserereignisse aufgrund veränderter Niederschlagswerte befürchtet werden, die durch einen Ausbau eher verschlimmert würden.“ Für den Tourismus in Lüchow- Dannenberg scheinen angesichts ständig sinkender Übernachtungszahlen andere Maßnahmen vordringlicher als ein Ausbau der Elbe. Hirche und Sander wollen mit ihrer Initiative wohl davon ablenken, dass sie Lüchow-Dannenberg und seine Kommunen bei der laufenden EU-Förderung massiv benachteiligt haben.

Einen Ausbau der Elbe hat der Nds. Landtag übrigens erst im vergangenen Jahr abgelehnt und nach einer Bereisung des Umweltausschusses im Oktober 2007 vielmehr einen Ausbau des Elbe-Seitenkanals und des Schiffshebewerks in Scharnebeck gefordert.

„Die Menschen kommen an die Elbe, weil sie eine einmalige Flusslandschaft vorfinden. Wer den Fluss heute noch ausbauen, also steinigen will verkennt diese Tatsache und vernichtet noch das letzte touristische Potential, dass uns positiv von anderen Regionen abhebt, “ schließt der SPD- Vorsitzende.