Am 4. April war Stephan Weil, Oberbürgermeister von Hannover und Kandidat für das Amt des Ministerpräsidenten bei der Landtagswahl 2013, zu Gast in der Region. "Unterwegs für den Wechsel" lautet das Motto, dem der 52-jährige derzeit quer durch Niedersachsen folgt.

Viel hatte er sich vorgenommen für diesen Tag - der Morgen startete im Landkreis Lüchow-Dannenberg, von wo aus es nach mehreren Terminen gegen Nachmittag in den Landkreis Uelzen ging. Begleitet wurde Stefan Weil den gesamten Tag von Sylvia Meier, stellvertretende Unterbezirksvorsitzende und Direktkandidatin für den Wahlkreis Uelzen.

Bei einem Gespräch in der Redaktion der Elbe-Jeetzel-Zeitung in Lüchow, beidem auch Klaus-Peter Dehde, der Vorsitzende der SPD-Kreistagsfraktion Lüchow-Dannenberg und Franz-Josef Kamp, der SPD-Direktkandidat des Wahlkreises Elbe anwesend waren, nahm Weil Stellung zu seiner Person, dem Wahlprogramm, den Inhalten, für die er steht, und warum er den direkten Kontakt mit den Menschen vor Ort sucht. Kompetenz und Nähe zu den Menschen sind Eigenschaften, die Weil auszeichnen, und die man bereits nach kurzem Kennenlernen mit ihm in Verbindung bringt.
Dass er direkt ist und auch kritischen Fragen nicht aus dem Weg geht, sondern offen und freundlich antwortet, machte sich auch im anschließenden Gespräch mit Vertretern der Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg deutlich. Schnell wurde klar, dass die Standpunkte hier sehr dicht beieinander liegen, fordert Weil doch eindeutig, Gorleben bei der Findung eines Atom-Endlagers und der Ausarbeitung eines Endlagersuchgesetzes komplett aus der Planung zu nehmen. Ihm ist klar, dass Salz ein ungeeignetes Lagermedium und die Erde im Wendland nach vielen falschen politischen Entscheidungen unterschiedlicher CDU-Regierungen verbrannt ist.

Nach einem Mittagessen mit Vertretern der Kommunalpolitik wie dem Landrat des Landkreises Lüchow-Dannenbergs Jürgen Schulz und dem Samtgemeindebürgermeister Hubert Schwedland führte Weils Weg an diesem Tag zur Bohlsener Mühle. Inhaber Volker Krause erzählte bei Kaffee und Keksen zunächst ausführlich vom Werdegang der Firma - von der kleinen, damals noch belächelten, Bio-Mühle zu einem heute in großen Teilen Deutschlands und darüber hinaus agierenden Unternehmen mit 170 Mitarbeitern, das dennoch seine Wurzeln und Werte keineswegs aus den Augen verloren hat.

Die Besuchergruppe um Stephan Weil hörte aufmerksam zu und zeigte sich begeistert von Anlage und Produkten. Auch die Aussicht, sowohl den Betrieb als auch ganz Bohlsen möglicherweise in nicht allzu ferner Zukunft mit verarbeiteten Dinkelspelzen, wie sie in der Mühle reichlich als "Abfall" anfallen, umweltfreundlich zu beheizen, stieß auf großes Interesse bei Weil, der betonte, wie wichtig und richtig es insbesondere in Niedersachsen ist, auf erneuerbare, alternative Energien zu setzen.

Frisch gestärkt war der nächste Treffpunkt das Vereinsheim des Turnvereins Uelzen, wo die Gruppe um Stephan Weil von Otto Lukat, dem Bürgermeister der Stadt Uelzen und von Ralf Munstermann, dem Stadtratsfraktionsvorsitzenden Uelzen begrüßt wurde. Anschließend machte sich der passionierte Läufer Weil mit einer Gruppe Interessierter auf, laufend die Region weiter zu erkunden. Während des einstündigen Laufes erschloss er sich so unter anderem den Uelzener Stadtwald und das Wildgatter. Im Plaudertempo legte die Läufergruppe 10 km zurück, während derer es reichlich Gelegenheit zum Austausch gab - kein aktuelles Thema der regionalen oder Landespolitik blieb auf der Strecke.
Hier zeigte sich deutlich: Stephan Weil geht so schnell nicht die Puste aus, weder beim Laufen, noch in der Politik.

Um 19.30 Uhr hatten der SPD Ortsverein Bevensen und der Unterbezirk Uelzen/Lüchow-Dannenberg in das Kurhaus Bad Bevensen eingeladen. "Lernen Sie Ihren nächsten Ministerpräsidenten kennen!" war der Leitspruch des Abends, dem viele interessierte Bürgerinnen und Bürger folgten.
Nach Begrüßung Stephan Weils durch den Ortsvereinsvorsitzenden Hermann Kalinowski und einer kurzen Einleitung Weils wurde die Möglichkeit, dem Ministerpräsidentenkandidaten vor Ort die Fragen zu stellen, die persönlich unter den Nägeln brannten, ausgiebig genutzt. Souverän ging Weil sowohl auf positive Anregungen als auch auf Kritik ein und zeigte Verständnis, Sachkunde und Geradlinigkeit.

Stephan Weils Besuch bei uns macht klar: Niedersachsen muss sozialdemokratisch werden.