In den nächsten Monaten wird wohl auch im Hinblick auf die bevorstehende Bundestagswahl der große Vorlauf für die Einigungsfeierlichkeiten des nächsten Jahres beginnen. Wir werden dann feststellen können, dass es insbesondere in den Reihen der liberal-konservativen zu Erklärungen kommen wird, nach denen die Grenzöffnung und die daran anschließenden Ereignisse einzig auf das Wirken der Kohl- oder der Albrecht-Regierung in Bonn und Hannover zurückzuführen ist. Vor Ort werden sich beiderseits der ehemaligen Grenze schwarze “Freunde” treffen, um ihre Verdienste aus den turbulenten Zeiten zu feiern. Ohne Frage gab es solche Verdienste - nur ist das eigentlich alles?
Mir sind eine Reihe von Ereignissen und Treffen in Erinnerung, die eines klar machen: Die Menschen in der ehemaligen DDR waren es hauptsächlich, die die Öffnung der menschenverachtenden Grenze zwischen den Deutschen Staaten geöffnet haben.
Zum Beispiel Neu Darchau: Der SPD-Bürgermeister Gerd Habenicht hatte es geschafft, ein Schiff zu “besorgen”, das als Fähre dienen konnte. Nervosität auf der Elbe. Die Vopo-Boote kreuzten vor der Fähre. Auf beiden Seiten erkennbar viele Menschen, die auf die Öffnung des Zaunes warteten. Von der anderen Seite Blasmusik zu hören. Auf unserer Seite ein CDU-Oberkreisdirektor, der den SPD-Bürgermeister anherrscht, er solle die Leute nach Hause schicken, hier werde keine Grenze geöffnet. Wie wir später erfahren, sind auf der anderen Seite Leute unterwegs mit Traktoren, die den Zaun einreißen wollen. Und dann, im Fenster bei “Rautenkranz” erscheint das Bettlaken als Transparent mit der Botschaft “Wir machen bald auf”.
Später dann die ersten Wahlen im Amt Neuhaus. CDU, FDP und andere sind als Blockparteien lange präsent. Wahrscheinlich sind sie dort sogar besser verankert als es die SED ist. Und die SPD? Es gibt sie noch gar nicht. Die ersten Programme der SDP im Amt Neuhaus geschrieben auf einem Schneider Euro-PC in Neu Darchau. Grundausstattung für die neuen Mitglieder im Amt Neuhaus besorgen: Ungläubiges Erstaunen beim OV-Vorsitzenden als ich mich dafür entschuldige, dass die Beschaffung eines Stempels für den Ortsverein wohl drei oder vier Tage dauern kann. Ist ja auch blöd von mir, wenn man bedenkt dass einfachste Dinge des alltäglichen Lebens in der Zeit nicht einmal in Monatsfrist beschafft werden können.
Es gibt eine Menge an Ereignissen, die beschrieben werden und noch viel mehr die drohen in Vergessenheit zu geraten. So auch die Tatsache, dass an vielen Stellen auch Sozialdemokratinnen und Sozialdemokraten daran mitgewirkt haben, dass die Deutsche Einheit gelingen kann. Das sind die großen Persönlichkeiten der deutschen Ostpolitik wie Egon Bahr oder Willi Brandt, das sind allerdings auch diejenigen vor Ort wie Gerd Habenicht oder Henning Bodendieck, die für sich die Menschen eingesetzt haben.
Wir sollten es nicht zulassen, dass liberal-konservative, die schon in der DDR als Mitglieder der Blockparteien fest an Seiten der SED und der Stasi gestanden haben heute uns erklären, dass sie als Freiheitskämpfer für die Grenzöffnung eingetreten sind. Wir müssen uns von diesen Menschen nicht erklären lassen, dass Verbindungen über die Elbe wichtig sind. Dafür sind wir schon eingetreten, als manch anderer noch Honecker hinterher geweint und Krenz zugejubelt hat. Auf unserer Seite wollte noch so mancher kalte Krieger aus der CDU darüber streiten, wo denn die Staatsgrenze im Verlauf der Elbe liege, als wir bereits dafür sorgten, dass es zu Verbindungen der Menschen kommt.
Von diesem Gedanken sollten wir uns nicht abbringen lassen.


In den nächsten Monaten wird wohl auch im Hinblick auf die bevorstehende Bundestagswahl der große Vorlauf für die Einigungsfeierlichkeiten des nächsten Jahres beginnen. Wir werden dann feststellen können, dass es insbesondere in den Reihen der liberal-konservativen zu Erklärungen kommen wird, nach denen die Grenzöffnung und die daran anschließenden Ereignisse einzig auf das Wirken der Kohl- oder der Albrecht-Regierung in Bonn und Hannover zurückzuführen ist. Vor Ort werden sich beiderseits der ehemaligen Grenze schwarze “Freunde” treffen, um ihre Verdienste aus den turbulenten Zeiten zu feiern. Ohne Frage gab es solche Verdienste - nur ist das eigentlich alles?
Mir sind eine Reihe von Ereignissen und Treffen in Erinnerung, die eines klar machen: Die Menschen in der ehemaligen DDR waren es hauptsächlich, die die Öffnung der menschenverachtenden Grenze zwischen den Deutschen Staaten geöffnet haben.
Zum Beispiel Neu Darchau: Der SPD-Bürgermeister Gerd Habenicht hatte es geschafft, ein Schiff zu “besorgen”, das als Fähre dienen konnte. Nervosität auf der Elbe. Die Vopo-Boote kreuzten vor der Fähre. Auf beiden Seiten erkennbar viele Menschen, die auf die Öffnung des Zaunes warteten. Von der anderen Seite Blasmusik zu hören. Auf unserer Seite ein CDU-Oberkreisdirektor, der den SPD-Bürgermeister anherrscht, er solle die Leute nach Hause schicken, hier werde keine Grenze geöffnet. Wie wir später erfahren, sind auf der anderen Seite Leute unterwegs mit Traktoren, die den Zaun einreißen wollen. Und dann, im Fenster bei “Rautenkranz” erscheint das Bettlaken als Transparent mit der Botschaft “Wir machen bald auf”.
Später dann die ersten Wahlen im Amt Neuhaus. CDU, FDP und andere sind als Blockparteien lange präsent. Wahrscheinlich sind sie dort sogar besser verankert als es die SED ist. Und die SPD? Es gibt sie noch gar nicht. Die ersten Programme der SDP im Amt Neuhaus geschrieben auf einem Schneider Euro-PC in Neu Darchau. Grundausstattung für die neuen Mitglieder im Amt Neuhaus besorgen: Ungläubiges Erstaunen beim OV-Vorsitzenden als ich mich dafür entschuldige, dass die Beschaffung eines Stempels für den Ortsverein wohl drei oder vier Tage dauern kann. Ist ja auch blöd von mir, wenn man bedenkt dass einfachste Dinge des alltäglichen Lebens in der Zeit nicht einmal in Monatsfrist beschafft werden können.
Es gibt eine Menge an Ereignissen, die beschrieben werden und noch viel mehr die drohen in Vergessenheit zu geraten. So auch die Tatsache, dass an vielen Stellen auch Sozialdemokratinnen und Sozialdemokraten daran mitgewirkt haben, dass die Deutsche Einheit gelingen kann. Das sind die großen Persönlichkeiten der deutschen Ostpolitik wie Egon Bahr oder Willi Brandt, das sind allerdings auch diejenigen vor Ort wie Gerd Habenicht oder Henning Bodendieck, die für sich die Menschen eingesetzt haben.
Wir sollten es nicht zulassen, dass liberal-konservative, die schon in der DDR als Mitglieder der Blockparteien fest an Seiten der SED und der Stasi gestanden haben heute uns erklären, dass sie als Freiheitskämpfer für die Grenzöffnung eingetreten sind. Wir müssen uns von diesen Menschen nicht erklären lassen, dass Verbindungen über die Elbe wichtig sind. Dafür sind wir schon eingetreten, als manch anderer noch Honecker hinterher geweint und Krenz zugejubelt hat. Auf unserer Seite wollte noch so mancher kalte Krieger aus der CDU darüber streiten, wo denn die Staatsgrenze im Verlauf der Elbe liege, als wir bereits dafür sorgten, dass es zu Verbindungen der Menschen kommt.
Von diesem Gedanken sollten wir uns nicht abbringen lassen.