SPD besucht Jugendhilfe e. V. und gwk Uelzen
Auf Einladung von Sylvia Meier, stellvertretende Vorsitzende der Kreistagsfraktion, besuchte der Landtagsabgeordnete Marco Brunotte gemeinsam mit weiteren Vertretern der SPD Einrichtungen in der Stadt Uelzen. So standen die Jugendhilfe e.V. und die Gesellschaft für Wohnungsbau des Kreises Uelzen mbH auf dem Programm.
Hier konnte sich der Sprecher der SPD-Fraktion im Niedersächsischen Landtag für Justizvollzug und Straffälligenhilfe sowie für Wohnungs- und Städtebau vor Ort informieren. „Mir war es wichtig aufzuzeigen, wie sehr sich die Anforderungen grade in diesen Bereichen im Kreis Uelzen von denen in den städtischen Ballungsgebieten in Niedersachsen unterscheiden“, so Sylvia Meier.
Der Verein Jugendhilfe e.V. betreut seit mehreren Jahrzehnten junge Straffällige. Mit ambulanten, sozialpädagogischen Angeboten soll eine Alternative zu Arrest oder Jugendstrafen gegeben werden. „Mit sozialer Gruppenarbeit beschäftigen wir uns mit Jugendlichen und jungen Erwachsenen im Alter von 14 bis 21 Jahren,“ sagte Geschäftsführer Dieter Kratzert, „im Schnitt betreuen wir jährlich ungefähr 80 junge Menschen.“ Die Maßnahmen werden auf richterliche Weisung zur Vermeidung von Arresten verhängt. Finanziert wird das Angebot durch Zuschüsse von Land, Kreis und Stadt.
Den jungen Straffälligen soll durch die Maßnahme eine langfristige Lebensperspektive ohne weitere Straffälligkeit gegeben werden. Deshalb sind das Erlernen von sozialen Kompetenzen und Umgangsformen ebenso Bestandteil im Rahmen der sozialen Gruppenarbeit, wie das Vermitteln von handwerklichen Grundqualifikationen und das Ausüben sportlicher Aktivitäten. Schwerpunkt der Einzelbetreuung sind die Unterstützung bei familiären, schulischen und finanziellen Problemen, sowie die Unterstützung bei der Lehrstellen- bzw. Arbeitssuche. In den Maßnahmen werden auch gemeinnützige Arbeitsauflagen erfüllt.
„Das Konzept für ambulante sozialpädagogische Betreuung junger Straffälliger ist in Uelzen, bekannt als „Uelzer Modell“, entwickelt worden und wurde seit 1985 flächendeckend in Niedersachsen eingeführt,“ sagt Marco Brunotte, „es ist für uns ein wichtiger Baustein in der Straffälligenhilfe für junge Menschen, um Inhaftierungen zu verhindern und ein Leben in Straffreiheit zu erlernen.“ Seit vielen Jahren habe sich das Konzept bewährt und jungen Menschen einen Weg zurück in die Gesellschaft ermöglicht.
Aktuell wird im Niedersächsischen Sozialministerium eine neue Förderrichtlinie für das Angebot erarbeitet. Nachdem seit 1985 trotz Steigerungen bei Personal- und Sachkosten der Landesanteil unverändert geblieben war, hatte die rot-grüne Koalition ab dem Haushaltsjahr 2014 zusätzlich 100.000 Euro zur Verfügung gestellt. Die Eindrücke vom Besuch bei der Jugendhilfe e. V. in Uelzen will Marco Brunotte mit nach Hannover nehmen und in die Beratungen der Richtlinie einbringen.
Beim Besuch der „Gesellschaft für Wohnungsbau des Kreises Uelzen mbH“ empfing Geschäftsführer Ronald Schack mit Teilen des Aufsichtsrats die Gäste der SPD. Die gwk Uelzen hat mehr als 1.500 Wohnungen im Bestand und ist damit der größte Anbieter im Landkreis. „In den letzten Jahren haben unsere Gesellschafter auf die Ausschüttung von Dividenden verzichtet,“ berichtete Ronald Schack, „so dass wir in den letzten zehn Jahren 31 Millionen Euro in unsere Objekte investieren konnten. Davon sind 80 Prozent der Aufträge an Unternehmen in der Region gegangen.“
Die gwk sieht sich auch als sozialer Dienstleister für die Mieterinnen und Mieter. Seit mehr als 30 Jahren beschäftigt sie deshalb einen Sozialarbeiter, der bei finanziellen oder familiären Problemen hilft. Mit einem eigenen Bereitschaftsdienst garantiert die gwk eine 24-Stunden-Hilfe bei Notfällen. Mit besonderer Aufmerksamkeit widmet sich das Unternehmen dem demografischen Wandel und den erforderlichen Umbau der eigenen Bestände. Barrierefreiheit und das Angebot von Pflege in den eigenen Vier-Wänden sind präsente Themen.
„Ich konnte ein Unternehmen mit einer hohen Innovationsfähigkeit und einem ausgeprägten Bewusstsein für die Weiterentwicklung des eigenen Bestandes kennenlernen,“ lobt Marco Brunotte, als Sprecher der SPD-Fraktion im Niedersächsischen Landtag für Wohnungs- und Städtebau, „dabei ist sehr deutlich geworden, wie sehr sich die Anforderungen im Kreis Uelzen von denen in den städtischen Ballungsgebieten in Niedersachsen unterscheiden.“ Die Wohnraumförderung des Landes Niedersachsen mit einem Fokus auf bezahlbaren und barrierefreien Wohnraum solle deshalb in Zukunft durch eine differenziertere Förderung auf die unterschiedlichen Bedürfnisse der regionalen Wohnungsmärkte reagieren können. Hierzu habe die SPD gemeinsam mit den Grünen bereits eine parlamentarische Initiative gestartet.